CLIL-Projekt
Im Laufe der vergangenen vier Schuljahre haben wir ein innovatives CLIL-Projekt (CLIL steht für Content and Language Integrated Learning) durchgeführt. Vielen ist vermutlich auch der Begriff "Bilingualer Unterricht" bekannt. Bei beiden Ansätzen kommt eine Fremdsprache im Kontext eines anderen Faches zum Einsatz.
Dabei wurde bei uns der Unterricht in den Fächern Gestaltendes Werken und Textiles Gestalten im 4. Jahrgang größtenteils auf Englisch unterrichtet. Englisch war in diesem Kontext nicht Zielsprache wie im Fachunterricht Englisch, sondern die Fremdsprache diente der Vermittlung von Inhalten.
Ob "Magic shoes" oder "Flying owls" im Werkunterricht oder "Octopus", "I am not an old sock" und "Easter pompoms" im Textilunterricht, bei allen Themen waren die Schüler*innen mit großem Eifer dabei. Durch viele Wiederholungen, Demonstration von Arbeitsschritten und begleitende Erklärungen mit Bildmaterial stellte die Unterrichtssprache Englisch keine Hürde für die Kinder dar. Zusätzlich zum praktischen Arbeiten führten die Schüler*innen ein sogenanntes "Arts and Crafts book", in dem sie gemeinsam Wortfelder zum Thema notierten, bebilderte Arbeitsschritte einklebten, Fotos ihrer praktischen Arbeiten integrierten und kurze Texte verfassten.
Rückmeldungen der Schüler*innen waren immer wieder, dass sie in diesem Kontext Wörter kennengelernt hätten, die im normalen Englischunterricht nicht vorkämen und dass sie immer wieder gemerkt hätten, wie viele Wörter sie bereits kennen und vieles verstehen und wieder erkennen würden.
Dieses Projekt fand unter dem "Dach" unserer Zertifizierung als Europaschule in Niedersachsen statt und die Evaluation unter Schüler*innen und Eltern fiel sehr positiv aus.
Parallel zu den bereits genannten Fächern fanden in den vergangenen Schuljahren auch bilinguale Unterrichtsmodule im Fach Sport im 4. Jahrgang statt, sowohl eingebettet in das Schulpartnerschaftsprojekt mit der irischen Schule als auch losgelöst davon. Auch hier hat sich gezeigt, dass die Schüler*innen sich viel Wortschatz quasi nebenbei aneignen und enorm von dem zusätzlichen englischen Input profitieren. Über die rezeptive Aufnahme der Fremdsprache in einem neuen Kontext findet eine größere Vernetzung der Kompetenzen in der englischen Sprache statt.
Es hat sich gezeigt, dass bilinguale Unterrichtsprojekte - mit einem altersangemessenen, praktisch handelndem Ansatz - durchaus ihren Platz in der Grundschule haben sollten!
Anja Wilke
Hier einige Eindrücke aus den vergangenen Schuljahren ...